Textfeld: Locatio curtis
In Biverbach, Alderhof,
10. April 1406
 Ich, Johann Besseler van Prumia und Grete, min elige huisfrau, don kont und bekennen offentlich in diesem brieve vor uns und unser beider kinde, wir itzont mitein hain und hernamails mitein gewinnen, daß wir semtlich und aller lebdage us und unser je einer nach des anderen dode und nit lenger bestanden hain und bestaen in craft dies briefs umb die erwirdigen in gode hern Anthonis zu sent Maximin und hern Winand zu Echternachen van goits gnaden epte ire convent ein ire gemein erbschaft und busche in der Biverbach genante, wie die dan van alder bis dis zit zu dem vorg. goitshus gemein und ungedeilt gehoirt hait, mit allen iren friheiden begrif und zugehoir in maisen hernach gescreven:
 
§ 1 Zu wissen, daß wir bestenter vorg. van stont ain und forter zu allen ziden, als lange das bestentenis wert, die vorg. busche und erbschaft getruwelich sullen hueten mit unsern gesworen eiden und darenus kein holz verkaufen geben oder verwenden noch sulchs van nieman laissen geschen in kein wise; und darumb welcherleie pender wir darauf begrifen der mogen wir geniesen mit recht, also viel und wenich wir konnen und sulchen nutz davon sonder der eg. heren schaden uns behalden.
 
§ 2 Vorter mehe ist beret, daß wir die erbschaft sullen hueden, daß sie nit versmelt enwerde. al marken of unsere kosten doin setzen und begenkenis darauf doin, als dicke des noit ist und geruet wirt; und die ruhen abedoin nach der Scheffen wistomp zo Kenne, an den vorg. hern schaden zu doin. und darumb was uns darauf gelieft zu roiden oder das niet busche enist noch busche werden mach, mit dem ploch zu gewinnen, ader wiesen darauf zu machen ader zu verlihen und den noiz davon zo nehmen, mogen wir doin und ist der gemelter Herrn gueder wille.
 § 3 Vorter me ist beret und clerlichen underscheit, gereden auch und geloben in craft dis briefs, daß wir van stont ain ein redelich wanhus uf die vorg. erbschaft buwen und sulchs binnent zweien jaren nestkoment vollenfueren und das inwaihen sullen; und nach usgank dis bestentenis den vorg. hern uns goitzhusern los und ledich wail gebuwet laisen und sullen dazu aljerlichs zu sent Remeis misse ader 14 dage darnach ungeverlich ein mir durren schonen goiden korns lieberen und wail bezailen, und dazu ein half hondert eier, das ist nementlich irer iclichen ein halb mir und 25 eier und iclichen das sin fueren und liebern, als das van alder herkommen und gewenlich ist.
 
§ 4 Vorter hain wir bestender vorg. besunder geret gereden und geloben in craft dis briefs, al ungeverde indrach hindernis und onville, uns of der vorg. erbschaft geschen muecht, ist were an beschutenis der pende ader ander onville, soe welcherleie der were, sonder der vorg. hern und goitshusern zudoin schaiden und moidsel abezudragen und mit unsern kost und arbeit zu bessern of allen den enden und steden, sich das gebuert, ain alein den gront zu verteidigen: da sullent si uns bestendich sin den zu verantworten.
 
Al vorge. puncten und artikel und iclicher besunder hain wir bestender vorg. den eg. hern und iren goitshusern mit unseren eiden und truwen sonder indrach ofrechtich geloipt zu halden, darwider nit zu doin noch schaffen, gedain werde, in kein wise. und weret sache daß wir in einchen vorg. puncte sumich wurden, is were einer ader me, und besonder dergener, die die erbschaft zer zit inhette, jair und dach in dem banne were, alsdan sal dis bestentenis abesin und kein macht me hain, und alle buwe darof gedain were frihe ledich und los zo iren benden stain, und sullen noch enmogen uns nit me irem brefen behelfen noch den forter in ander hende stellen, umb si damede anzovertigen in kein wis anders dan mit geistlichen recht of enden und steden, sich das geburt, und das forter doin in allen den sachen, dae wir nit ansprachen muechten erlaissen.

Textfeld: Herrschaftlicher Pachtkontrakt
im Biewerbach – Altenhof
10.April 1406
 Ich, Johann Besseler aus Prüm und Grete meine Ehegattin verkünden und bekennen öffentlich in diesem Pachtkontrakt für uns und unsere Kinder, die wir jetzt miteinander haben und hernach noch haben werden, dass wir alle auf Lebzeit, und der überlebende Teil nach dem Tod des anderen, und nicht länger gepachtet haben und pachten kraft dieses Vertrages mit den ehrwürdigen frommen Herren Anthonis zu St. Maximin und Winand zu Echternach, Äbte von Gottes Gnaden, und mit ihrem Anteil die ihnen gemeinsame Erbschaft und das in der Biverbach genannten Gehölz, wie beides von alters her bis heute der vorgenannten Abtei gemeinsam und ungeteilt gehört hat, mit allen Rechten, im ganzen Umfang und mit allem, was dazu gehört, wie es hier genau niedergeschrieben ist:
 § 1 Es ist uns bekannt, dass wir als die vorg. Pächter von Stund an und fürderhin zu allen Zeiten, solange der Pachtvertrag gültig ist, das vorg. Gehölz und die Erbschaft getreulich bewahren müssen unserem Eide gemäß und daraus weder Holz verkaufen, verschenken oder verwenden dürfen und solches auch nicht auf irgendeine Weise zulassen dürfen, dafür aber alle Pfandgeschäfte, die wir mit dem Gepachteten betreiben, mit vollem Recht genießen dürfen, so viel oder so wenig wir dazu in der Lage sind, und solchen Gewinn, wenn es nicht zum Schaden der ehrwürdigen Herren ist, behalten zu können.
 § 2 Außerdem wurde vereinbart, dass wir die Erbschaft so zu hüten haben, dass sie nicht geschmälert wird; dass wir also die Grenzpfähle auf eigene Kosten zu errichten haben und Sicherungsgänge tun müssen, weil die Not groß ist und geraubt wird. Dass die Diebe nach den Rechtsvorschlägen der Schöffen zu Kenn zu behandeln sind, so dass den vorg. Herren kein Schaden entsteht. Deshalb sollen wir auch, wie es uns beliebt, auf dem Pachtland roden oder, was nicht Gehölz sei, noch werden könne, mit dem Pflug gewinnen oder Wiesen anlegen oder verleihen und den Nutzen daraus ziehen mit dem Wohlwollen der erwähnten Herren.
§ 3 Des weiteren wurde vereinbart und klar beschieden, besprochen und gelobt kraft dieser Urkunde, dass wir sofort damit beginnen, auf der vorg. Erbschaft ein Arbeitshaus zu bauen, und dieses innerhalb der nächsten zwei Jahre fertig stellen und beziehen sollen; und dass wir es nach Ablauf des Pachtverhältnisses den Kirchen der vorg. Herren unbehindert in gutem Zustand überlassen. Daneben sollen wir jährlich zur St. Remigius Messe oder 14 Tage danach ungefähr ein Malter trocknen, schönen, guten Korns liefern und gut berechnen und dazu ein halbes Hundert Eier, das ist nämlich für jeden ein halbes Malter und 25 Eier, und jedem soll das Seinige angefahren und geliefert werden, wie das von alters her Brauch und Gewohnheit ist.
 § 4 Weiter haben wir als vorg. Pächter besonders erwähnt, und wir geloben in diesem Vertrag, jegliches Ungemach, jede Beeinträchtigung, Behinderung und Feindseligkeit, wie solches uns auf dem vorg. Pachtland widerfahren mag, sei es beim Streit im Pfandhandel oder wegen anderer Feindseligkeit, welcher Art es also immer sein, ohne der vorg. Herren und Kirchen Zutun Schaden und Angriff zu mindern und unter eigener Aufwendung und Anstrengung auszugleichen überall, wo es sich gebührt, nicht aber den Grund und Boden zu verteidigen: da sollen sie uns beistehend sein, den zu verantworten.
Alle vorg. Punkte und Artikel und jeden im einzelnen haben wirt als vorg. Pächter den eg. Herren und deren Abteien mit Eid und Versprechen und ohne Einwand aufrichtig zu halten gelobt. Wir haben gelobt, nicht gegen den Vertrag zu verstoßen oder das Geschehen zu lassen auf irgendeine Weise. Ereignet sich der Fall, dass wir in einem Punkt säumig werden, einer von uns oder mehrere, und besonders derjenige, der die Erbschaft zur Zeit innehat, also Jahr und Tag auf der Erbschaft sitzt, dann soll dieses Pachtverhältnis gelöst und außer Kraft gesetzt sein. Und alle darauf errichteten Gebäude gehen ungehindert in die Hände der Verpächter über. Und wir können und dürfen uns nicht mehr auf ihren Vertrag berufen, noch diesen weiter in andere Hände übergeben, um sie damit vor Gericht zu belangen; auf keine andere Weise als ausschließlich nach geistlichem Recht gebührt sich das. Wir haben gelobt, dass wir das auch in allen den Sachen, die wir nicht besprochen haben, unterlassen werden.